Der Zuchtaufbau der Braunviehherde in einem oberschwäbischen Familienbetrieb

Geschichte der Staatsdomäne Nessenreben

Die Staatsdomäne wurde im Jahre 1100 erbaut. Zu dieser Zeit lag sie in den Händen der damaligen Benediktinerabtei. Das Ganze war im Besitz des Klosters von Weingarten. Im Jahre 1806 war die Kirchenverfolgung vom Staat aufgelöst worden. Die Folge war, dass der Staat den Hof in eigener Verwaltung nahm. Diese Enteignung wirkt sich bis auf den heutigen Tag aus (1962). Während des 3. Reiches wurden die Felder des Hofes als Truppenübungsplatz verwendet. Es war also bis Ende des Krieges 1945 kein landwirtschaftliche Nutzung möglich. Erst im Jahre 1946 wurde der Hof dann vom Staat wieder als Pachtbetrieb freigegeben.

Im Jahre 1946 übernahm Herr Karl Gebhard als Pächter die 20 ha große Staatsdomäne Nessenreben. Er hatte Verhältnisse angetroffen, die allem ähnlich sahen, nur nicht einem kultivierten landwirtschaftlichen Betrieb. So begann der Pächter sein Werk mit Tatkraft und Energie, um mit den örtlichen und strukturellen Verhältnissen fertig zu werden. Mit dem Vorbehalt des Staates einer weiteren Verwendung als Truppenübungsplatz, hatte zur Folge, dass der Pachtübernahme kein Pachtvertrag zugrunde lag. Aus dieser Situation ergaben sich dann natürlich sehr viele betriebswirtschaftliche Schwierigkeiten.

Es war etwas sehr unsicheres und unvollkommenes. Feste Investitionen, Verbesserungen an Gebäuden, waren von vornherein ausgeschlossen und nicht dazu angetan, die betriebswirtschaftlichen Verhältnisse zu fördern.

Angesichts dieser angetroffen Lage musste man sich so einstellen, mit geringen Mitteln etwas anzufangen und aufzubauen, um den Kapitalfehlleitungen bewusst vorzubeugen. Als Grundstock dieses Familienbetriebs wurde der Schwerpunkt auf die Viehhaltung gelegt. Hier war es am ehesten möglich, sein vorhandenes Kapital über das lebende Inventar nutzbringend zur Verfügung zu stellen. Es war auch jene Möglichkeit gewährleistet, bei einer kurzfristigen Abberufung das lebende Inventar ohne Kapitalverluste mitzunehmen. Dieser kritische Punkt ist daher sehr stark zu berücksichtigen, weil gerade auf einem landwirtschaftlichen Betrieb es wichtig ist vorauszuplanen, und somit entsprechend seinen Betrieb nach arbeitswirtschaftlichen Gesichtspunkten aufbauen kann.

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