Im Wald oberhalb von Weingarten gibt es einen Platz wo einst eine Burg stand und vielleicht auch eine keltische Viereckschanze.

In der Nähe des Freibads von Weingarten, das Freibad Nessenreben, findet sich eine Stelle, wo im Mittelalter noch eine Burg stand.

Keltische Viereckschanze in Nessenreben?

Der Platz wäre sicherlich auch für die Kelten in Oberschwaben geeignet gewesen, doch es gibt nur wenige Indizien, die darauf hinweisen. In den 50er Jahren glaubte der Forscher Paulus, dass dort eine keltische Viereckschanze lag. Dies war aber nur eine Einschätzung des damaligen Leiters des Alemannen Museums in Weingarten. Es gibt einen Wasseranschluss (Stiller Bach) und es ist ein Viereck mit Öffnung nach Osten. Die Ausmaße sind 33 Meter auf 12 Meter auf 24 Meter auf 33 Meter. Also eher ein Trapez.

Ein weiteres Indiz könnte die Annahme sein, dass Weingarten ja in der Antike durchaus ein Ort von einer gewissen Heiligkeit war – zumindest der Martinsberg, wo heute die Basilika Weingarten steht. Der ursprüngliche Name von Weingarten war Altdorf, was sich aus Alahdorf entwickelte und Alah stand im Alemannischen für sinngemäß heilig. Die Germanen kamen zwar nach den Römern nach Oberschwaben, jedoch war ihre Religion derjenigen der Kelten ähnlich – vor allem in der Verehrung der Natur in Form von Quellen oder Bäumen. Und die Römer beließen die Religionen der Einheimischen und ergänzten sie mit den ihrigen.

In der Nähe eines solchen Heiligtums haben sich zu allen Zeiten die Menschen niedergelassen und so könnte es auch vor rund 2.500 Jahren gewesen sein. Jedoch fehlen dafür archäologische Untersuchungen oder gar Funde, um die These zu stützen.

Burgstall Nessenreben

Gesichert scheint jedoch, dass an dieser Stelle im Mittelalter eine Burg stand. Auf rund 636 Metern hat man einen guten Blick über das Schussental. Das Rücken des Berges ist rund 200 Meter lang und nach Norden hin, durch den Stillen Bach, fällt der Berg ab.

Der Graben um den Burgstall ist heute noch zu erkennen, auch dass der Eingang wohl im Osten lag. Der Halsgraben ist hier noch auszumachen. Die Burg war vermutlich eine sogenannte Motte – eine Turmburg, umgeben von einem Wassergraben. Das Wasser hat man vermutlich vom Bach umgeleitet.

Leider gibt es keine Hinweise wann sie erbaut oder zerstört wurde. Auch ist unbekannt, ob das der Vorgänger der Schlösschens Nessenreben war, das sich in der Nähe befindet. Dieses wird bereits im 12. Jahrhundert erwähnt.