In Mariabrunn beginnt urkundlich die Geschichte erst im Jahre 1480, als ein „Weiherlein bei unser Frauen Brunnen“ erwähnt wird. Das Weiherlein wurde von einem Quellwasser, das vor dem Kircheneingang entsprang, gespeist. Dem Born und dem daneben aufgestellten Muttergottesbild schrieb man im 17. Jahrhundert Wunderkräfte zu. Viele Wallfahrer kamen und Graf Ernst von Montfort erbaute 1752 eine Kirche. Die Verschuldung des Landes und seiner Fürsten durch den Dreißigjährigen Krieg und die verschwenderische Hofhaltung von Graf Anton zu Beginn des 18. Jahrhunderts brachte jedoch den Montfortgrafen in immer größere Abhängigkeit vom wichtigsten Kreditgeber Österreich. Als letzte Konsequenz blieb dem alteingesessenen Adelsgeschlecht der Montforter unter der Regierung des Grafen Franz Xaver im Jahre 1779 nur noch die Möglichkeit, den gesamten Besitz dem Hause Habsburg zu überlassen.

Der Eingliederung in das Königreich Württemberg folgte 1828 der erste Versuch von der Kreisregierung in Ulm, eine Revision der Gemeindeeinteilung durchzusetzen. Oberdorf und Mariabrunn mit zugehörigen Parzellen sollten getrennt werden. Doch sprachen sich sowohl der Gemeinderat als auch der Bürgerausschuß einstimmig dagegen aus.

In den folgenden Jahrzehnten wurde die Verlagerung des Bevölkerungsgewichtes von Oberdorf nach Mariabrunn  und die damit verbundene Loslösungstendenz unverkennbar, denn von 1834 bis 1910 nahm die Einwohnerzahl in der Teilgemeinde Mariabrunn um 163 Einwohner, in der Teilgemeinde Oberdorf lediglich um 47 Einwohner zu. In Mariabrunn lagen die wichtigen Gewerbebetriebe, nämlich die beiden Ziegeleien in Dillmannshof und Ziegelhaus, sowie eine Spirituosen- und Essenzfabrik in Wolfzennen. In einer ganzen Reihe weiterer, die Verwaltung und das tägliche Leben betreffender Belange, fand die relative Selbständigkeit ihren Niederschlag und so beantragte 1919 der Teilgemeinderat von Mariabrunn unter Hinweis auf die bestehenden engen Verbindungen zu Eriskirch die Vereinigung der Gemeinden Eriskirch und Oberdorf.

Aus der Sache wurde jedoch nichts, da die Eriskircher dieses Ansinnen „rundweg“ ablehnten, wobei sie besonders die vorgeschlagene Entziehung ihrer Funktion als Verwaltungssitz als Zumutung empfunden haben dürften, denn die Mariabrunner wollten wegen der geographischen Mitte den Verwaltungssitz in ihrem Ortsteil ansiedeln.

Die Kommunalreform war dennoch nicht aufzuhalten. Kaum zwei Jahrzehnte später hat mit Verfügung vom 31. März 1937 der Reichsstatthalter des diktatorischen NS-Regimes die Gemeinde Oberdorf aufgelöst. Das Oberamt Tettnang wurde neu gegliedert. Zu der bisherigen westlich der Schussen gelegenen Markung Eriskirch kamen die östlich zwischen der Schussen und dem Tettnanger Wald gelegenen Gebiete der aufgelösten Gemeinde Oberdorf hinzu.

Ein weiterer für die Entwicklung Eriskirchs bedeutender Vorgang ereignete sich an der Schwelle der letzten Jahrhundertwende, als am 1. Oktober 1899 die Gemeinde an das Schienennetz der damals erbauten Bodenseegürtelbahn angeschlossen wurde.